Mundharmonika

Mundharmonika
Fotzhobel (bayr., österr.) (umgangssprachlich); Fotzenhobel (bayr., österr.) (umgangssprachlich)

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Mụnd|har|mo|ni|ka 〈f. 10; Pl. a.: -ni|ken; Mus.〉 volkstüml. Blasinstrument, kleiner, flacher Kasten mit Metallzungen, die durch Blasen u. Einziehen von Luft (durch Luftkanäle) in Schwingungen versetzt werden

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Mụnd|har|mo|ni|ka, die:
volkstümliches Musikinstrument, bei dem die Töne durch frei schwingende metallene Zungen in einem länglichen, flachen, zwischen den Lippen angeblasenen Kästchen erzeugt werden.

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Mundharmonika,
 
Abkürzung harm, mo [englisch Harmonica, auch Mouth-Organ, Mouth-Harp, Blues Harp], Blas- und Harmonikainstrument; 1821 von Friedrich Buschmann als Äolus (in der griechischen Mythologie der Gott der Winde) erfunden; seither in vielen Varianten als beliebtes Volksinstrument über die ganze Welt verbreitet. Durch Luftkanäle (Kanzellen) bläst und zieht der Spieler die Luft an die auf Stimmplatten angenieteten durchschlagenden Metallzungen, die durch Metalldecken geschützt sind. Die Mundharmonika ist wechseltönig: bei Ein- und Ausatmen ergeben sich unterschiedliche Töne. Die diatonische Mundharmonika steht jeweils nur in einer Tonart.
 
In den Zwanzigerjahren nahm das bis dahin diatonische Mundharmonikaspiel einen großen Aufschwung, neue Instrumente entstanden. Bei der für anspruchsvollere Musiker konstruierten chromatischen Mundharmonika sorgte ein Schieber für halbtönige Versetzung, sodass eine lückenlose Tonreihe möglich wurde. Für die Mundharmonikaorchester und Solistengruppen (Trios) baute man Bass- und Begleitmundharmonikas in unterschiedlichen Varianten.
 
Als Harp (»Harfe«) benutzten die Folkblues-Sänger dieses einfache (diatonische) Instrument, um ihren Gesang instrumental zu ergänzen; Sonny Boy Williamson I und II (John Lee, 1914-1981, und Rice Willie Miller, um 1893-1965), Sonny Terry (1911-1986) und viele andere entlockten dem Instrument neuartige, stilbildende Töne (Glissandi, Tremoli, Vibrato, Zwischentöne usw.). Im modernen Jazz trat besonders der Belgier Jean »Toots« Thielemans (* 1922) mit der chromatischen Mundharmonika hervor. Auch in der Rockmusik gewann die »Mundi« — nunmehr elektrisch verstärkt — an Bedeutung, insbesondere bei den bluesorientierten Musikern wie Paul Butterfield (1942-1987) und John Mayall (* 1933). Von nachhaltigem Einfluss auf die gesamte Folkrock-Szene war das Spiel Bob Dylans (* 1941); er benutzte auch den am Hals befestigten Metallhalter für die Mundharmonika, der die Hände für das Gitarrenspiel frei ließ.
 

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Mụnd|har|mo|ni|ka, die: volkstümliches Musikinstrument, bei dem die Töne durch frei schwingende metallene Zungen in einem länglichen, flachen, zwischen den Lippen angeblasenen Kästchen erzeugt werden: M. spielen; auf der M. blasen.

Universal-Lexikon. 2012.

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